Austellungsanlagen
   
  Es gehört nun schon zur guten Tradition des TT Kurier, dass sowohl über Heim- und Clubanlagen als auch über Firmenanlagen berichtet wird. Bei diesem Anlagenbericht steht eine Ausstellungsanlage im Vordergrund.


Idyllisch geht es in der Nähe des Bahnhofs zu. Die Gleisanlagen verlaufen unmittelbar am alten Stadttor vorbei. / Foto: Alf Beier


Die Idee

Vor wenigen Jahren wurde die Interessengemeinschaft TT Deutschland von PKJ ins Leben gerufen, der heute sein Hobby zum Beruf gemacht hat und inzwischen bei der Firma JATT arbeitet. Die IGTT Deutschland hatte es sich zum Ziel gesetzt ein Verein zu sein, der ohne Mitgliedsbeiträge auskommt. Dennoch wollte man auf eine eigene Modellbahnanlage nicht verzichten. Die hier vorgestellte Ausstellungsanlage war das erste Projekt der IG TT. Ziel war es auf den neuen Verein aufmerksam zu machen und im Süden der Bundesrepublik für TT zu werben.


Unterstützung

Da die Mittel knapp waren, wurden zahlreiche Firmen um Unterstützung gebeten. JATT, Tillig, Auhagen, SIBA und HEKI kamen dieser Bitte nach, und so stand dem Bau der Gemeinschaftsanlage nichts mehr im Wege. Anders als bei Vereinen, die mit ihren Anlagen von Ausstellung zu Ausstellung ziehen, suchten die Mannen um PKJ einen ständigen Ausstellungsort. Dieser wurde schließlich mit dem Auto- und Technikmuseum in Sinsheim gefunden, wo die 4m x 1,5m große Anlage für immerhin zwei Jahre einen festen Platz fand und auf TT aufmerksam machte.


Der gleiche Bahnhof präsentiert
sich hier von der anderen Seite aus
betrachtet. Ein Reisezug wartet auf
die Weiterfahrt. Foto: Alf Beier


Auch der Blick durch die Straßen der Altstadt
auf dem oberen Foto vermittelt
Eisenbahnromantik, während der
Eisenbahnfotograf auf dem unteren Bild sich
nicht entscheiden kann, welches der
Fahrzeuge er zuerst ablichten soll.
Fotos: A. Beier (2)




Studienobjekt

Neben der Werbeidee sollte die Anlage aber auch Studienobjekt für Modellbahner sein, die bisher noch über wenig Kenntnisse im Anlagenbau verfügten. Zudem sollten Erfahrungen bei der Verwendung neuer Techniken gewonnen werden. So entstanden die eine Geländehälfte der zerlegbaren Anlage noch in herkömmlicher Bauweise aus Draht und Pappmachè, und die andere Seite aus Styropor. Somit konnte der Nachweis erbracht werden, dass bei einer enormen Gewichtseinsparung, ein gleiches optisches Ergebnis erzielbar war.

Verlegt wurde ausschließlich das 1,8 mm Krügergleis einschließlich Weichen und Kreuzungen. Um Kosten zu sparen wurde mit Kaffee und Tee geschottert.

Die zweigleisige Hauptstrecke ist ein Oval mit verdecktem Schattenbahnhof. Je Fahrtrichtung lösen sich drei Züge automatisch ab. Kurz nach unserem Besuch erfolgte die “Elektrifizierung” der Hauptbahn mit der Oberleitung von Sommerfeldt, die diese Firma zur Verfügung stellte. Von der Hauptstrecke gibt es einen Abzweig zum Bahnhof und dort mehrere Pendelstrecken, z.B. zum Sägewerk, zum Bw und auch nach hinten zum Schattenbahnhof.


Gesteuert wird die Schauanlage mit Elektronik von Systeme Lauer.


Bei den Gebäuden wurden Produkte von Auhagen, Vero, Faller und Kibri kombiniert. Einiges wurde umgebaut. So steht z.B. der Turm der Faller-Burg separat. Das Empfangsgebäude von Auhagen erhielt zudem eine Bahnsteigüberdachung von Kibri. Die Wolkenkulisse wurde mit weißer und blauer Abtönpaste selbst gemalt. Die Anlage ist komplett beleuchtet und war u.a. in Erfurt als Nachtanlage im abgedunkelten Tunnelbereich zu sehen. Zu Weihnachten wird sie bei Möbel-Inhofer in Senden (an der Autobahn von Ulm nach Kempten) im Möbelhaus präsentiert, wo auf 1000qm eine Modell-bahnausstellung stattfindet.

Während die Fahrzeuge bei der IGTT verblieben sind, ging die Anlage in den Bestand von JATT über.

Diese Aufnahme zeigt einen Ausschnitt des Funktionsdioramas von Jürgen Kühn. Die
Museums-T3 verschiebt den JATT-
Gesellschaftswagen - eine Szene, wie man
sie auch in einem Eisenbahnmuseum antreffen
könnte. Interessant ist die kleine
Bekohlungsanlage mit Geräteschuppen und
einem Container für die Betriebsstoffe.
Foto: Beier



Entlang der Häuser der Altstadt führt diese
eingleisige Strecke, auf der gerade ein ETA
gemütlich vorbeifährt. / Foto: Alf Beier

Diorama


Neben Ausstellungsanlagen gibt es auch ein Funktionsdiorama, das Jürgen Kühn erbaut hat. Dargestellt ist eine Dampflok-reparaturwerkstatt. Das Gebäude entstand übrigens aus dem Parallellokschuppen von JATT. Leider trifft man bei Modellbahnern nur wenige, die den Mut haben, Bausätze zu variieren. Dabei ist es eine preiswerte Möglichkeit neue Gebäude zu erhalten.

Insgesamt gibt es auf dem Diorama drei Strecken, auf den Fahrzeuge pendeln können. Außerdem läßt sich die Drehscheibe in Bewegung setzen. Alle übrigen Gleise dienen zur Präsentation von zahlreichen Modellen, um dem Betrachter einen Überblick über das komplette Fahrzeugsortiment zu geben.

Thomas Bradler






weitere Leseproben
   
 
SeitenanfangHomewebmaster@tt-modelleisenbahn.de

© 2000 Thomas Bradler Verlag