TT--Geschichte

Es begann alles 1946. Da begann ein gewisser Harold L. Joyce mit der Vermarktung seiner Bahnen. Zuvor befaßte er sich seit ca. 1941 mit der Entwicklung der "Table Top" - Bahn, einer Bahn, die in einen Koffer passen sollte. Während des zweiten Weltkrieges steckte er 35000 $ in die Konstruktion von Prototypen, Tests und Werkzeuge. Den Maßstab 1:120 wählte er, da mit ihm eine einfache Umrech- nung möglich war: 10 "FEET"(Fuß) Natur sind 1 "INCH"(Zoll) im Modell. 1945 gründete er die "Harold Precision Products Inc." in Hartford, Indiana. 1969 verkaufte Joyce dann die Modelleisenbahnsparte seiner nunmehr großen Firma.
Es gab auch in Groß-Britannien (mindestens) einen Hersteller, Triang, über den ich leider sehr wenige Informationen habe:
Seit 1957 produzierte Triang neben HO auch TT-Modelle im Maßstab 1:101,6. HO war sozusagen die Spielbahn, TT die Vorbildbahn. Durch die populärer werdende Spur N wurde TT an den Rand gedrängt und 1965 von Triang, das jetzt Triang-Hornby hieß, eingestellt.
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 1950 überraschte die Firma Rokal, bis dahin nur in der Autobranche bekannt, mit den ersten deutschen TT-Erzeugnissen. Die einfach gestalteten Modelle entsprachen zwar nicht immer dem Maßstab 1:120, fanden aber bald Freunde. Wegen des Wohnungsmangels nach dem 2.Weltkrieg hatten ja die kleineren Maßstäbe einen Vorteil. Dennoch stand TT unter keinem guten Stern: Firmeninterne Probleme, unglückliches Marketing und der Tod des Firmen-Chefs führten mit Beginn der siebziger Jahre zum Aus für die westliche Fertigung von TT-Erzeugnissen. Rokal wurde durch Röwa angekauft, die das Rokal-Programm nicht weiterfolgte, aber die die Formen behielt.
Im Westen sind nur wenige Kleinserienhersteller wie Dr. Kunze, Krüger, Kroner und Beckmann geblieben. Nach der Vereinigung nahm die Anzahl der Hersteller zu.
In der DDR begannen 1958 Zeuke&Wegwerth mit der Produktion erster Modelle eines eigenständigen TT-Programms. Die Firma wurde später verstaatlicht, umbenannt zu VEB Berliner TT Bahnen und vertrat als einziger größerer Hersteller die Baugröße TT. Leider hat die Konkurrenzlosigkeit nicht der Qualitätsverbesserung gedient. Es gibt ja mehrere Modelle, die seit dem Anfang an ohne größere Veränderungen in der Produktion sind. Aber die damals noch wegweisende Detailierung ist seit dem schon lange hinfällig. Nach vorsichtigen Schätzungen "fuhren" Ende der achtziger Jahre über 40 Prozent der Modelleisenbahner in der DDR in der Spur TT. Auch im Ex-Ostblock könnte die Zahl der TT-Freunde beachtlich sein.
Nach der Vereinigung bestand die Frage, ob der letzte Hersteller überlebt. Die Firmenführung hatte Herr Parisel übernommen und die Firma ist fast bankrott gegangen. Viele sind in dieser unsicheren Zeit auf H0 und N umgestiegen, doch es gab auch viele Leute, die es nicht aufgegeben haben. Die hatten recht. Der Eigentümer der Firmen Pilz und MaTTra hat BTTB gekauft und zur zeit läuft die Produktion unter seinem Name (Tillig). Die Produktionspalette wurde verringert und teilweise überarbeitet. Bei einigen Modellen gibt es schon die Möglichkeit zum Einbau eines Digitaldecoders.

Aus den westlichen Firmen hat die aus der N-Branche schon bekannte Firma Arnold mit einer Köf II die Produktion aufgenommen. Leider ist Arnold in Konkurs gegangen und so ist der Vortbestand der Köf- Produktion fraglich. Die Firma Fleischmann stieg mit einer Drehscheibe ins TT- Programm ein, die Firma Rokal mit der BR 232, einer Dampflok und Wagen sowie die Firma Brawa mit der E 95. Die erst kürzlich gegründete Firma JATT weitet ihr Programm weiter aus und mausert sich schon fast zum Großserienhersteller.

Heutzutage gibt es Hersteller in Deutschland, den Niederlanden, der Tschechei, in Russland, in der Schweiz und in Ungarn (Bestimmt auch in anderen Ländern), die sich mit TT beschäftigen. Nach einigen Nahrichten auch in der USA.
Ich hoffe, es wird immer mehr geben und sie werden uns mit immer mehr und interessanten Modellen (siehe die ständig wachsenden Seiten über die Modelle) überraschen.